Hessisch Oldendorf
Kriegs- und Kriegerdenkmäler
Hessisch Oldendorf 1870/71
Am „Felsenkeller“, vor dem östlichen Ortseingang an der L423, steht dieser Obelisk. Er wurde ca. 1875 zu Ehren der Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 errichtet. Der Hersteller ist unbekannt.
Ein eingetieftes Relief zeigt ein Eisernes Kreuz mit Kaiserkrone, dem Buchstaben W für „Wilhelm“ und der Jahreszahl 1870.
Die Vorderseite der Stele trägt die Inschrift:
Was sie gelitten
Was sie gestritten
Sei unvergesslich
Es starben den Tod
für das Vaterland
[im] Jahre 1870 und
1871 aus dem Amte
Oldendorf
Auf die übrigen drei Seiten verteilen sich die Namen von 14 Gefallenen aus [Hessisch] Oldendorf, Hes[s]lingen, Fischbeck, Bensen, Zersen, Welsede und Rohden.
Das Denkmal steht in einem heute dicht bewachsenen Hang und ist nur zu Fuß erreichbar.
Wie diese Ansichtskarte aus der Kaiserzeit (oben rechts) zeigt, war der Platz nach Süden hin von Baumwuchs frei und mit Rasen und Blumenbeeten versehen – im Bild erkennbar ein aus Blumen gestaltetes Eisernes Kreuz.
Das passt zu dem im Archiv erhaltenen Magistratsbeschluss von 1909:
„Der Blumenbeetkranz am Kriegerdenkmal ist zu bepflanzen“.
Der zugehörige Auftrag erging an Gärtner Poppelbaum.
Der Denkmalsplatz muss von der Landstraße aus sichtbar und zugänglich gewesen sein, denn bei der Einweihung des späteren Denkmales für die Schlacht von 1633 im Jahre 1883 machte die Festgesellschaft zuerst hier Halt und lauschte einer Rede von Pastor Meyer (siehe den entsprechenden Artikel). Das wäre auf dem heutigen schmalen Fußpfad kaum möglich.
Der aktuelle Zustand von Bauwerk und Anlage zeigt, was eine Floskel wie „unvergesslich“ wert ist.
Quelle: NLA Bückeburg, Dep. 59 Nr. 935
Foto: Verfasser 2014
Abbildung: www.akpool.co.uk