Hessisch Oldendorf
Oldendorf unter der Schaumburg
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a u f g e s p i e ß t
Vor 40, 50 ... 100 ... 140 Jahren
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ist eine Kleinstadt mit etwa 5.500 Einwohnern, plus gut13.000 in den eingemeindeten Dörfern (Angaben der Stadtverwaltung 2023), 40 km südwestlich von Hannover, an der Weser zwischen Hameln und Rinteln.
Seit ihrer Gründung Anfang des 13. Jh. gehörte die Stadt „Oldendorf unter der Schaumburg“ zur selbstständigen Grafschaft Schaumburg. Als die Grafschaft nach 1640 aufgeteilt wurde, fiel ein großer Teil als Exklave an die Landgrafschaft Hessen-Kassel (später Kurfürstentum). Daher später der Zusatz "Hessisch" zum Namen der Stadt.
Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 gehörte das Gebiet zur preußischen Provinz Hessen-Nassau (bis 1932 Regierungsbezirk Kassel). Die zuständige Kreisstadt (im Kreis Grafschaft Schaumburg) war und blieb Rinteln.
1977 wurde das Stadtgebiet Hessisch Oldendorf und damit der südöstliche Teil Schaumburgs aus dem gewachsenen historisch-kulturellen Zusammenhang heraus gelöst und dem Landkreis Hameln-Pyrmont zugeordnet.
Nach einem Aufschwung in den 1960er Jahren, bei dem leider viel von der historischen Bausubstanz verloren ging (u.a. der Ratskeller zugunsten eines enormen Sparkassen-Gebäudes), hat die Innenstadt in den letzten Jahrzehnten, auch bedingt durch die Schließung traditionsreicher Familienbetriebe, ihre geschäftliche Bedeutung an die Einkaufs-Areale am westlichen und östlichen Stadtrand abgegeben.
Die "Schlacht bei Oldendorf" wird gefeiert - zur Kaiserzeit und zu Beginn der NS-Zeit.
Ein Gang über den jüdischen Friedhof ist ein Gang durch die jüdische Geschichte der Stadt.
Zeitzeugen berichten
Volkstum - Rasse - Führertreue
Die Reichsprogromnacht in Hessisch Oldendorf.
SPD-Mann Fritz Falke hinterlässt Aufzeichnungen
Aus der Chronik von Pastor Korff.
Erich Blancke - Bürgermeister in Hessisch Oldendorf
Ein Uhrmacher aus Essen lindert die Nachkriegsnot
Aus der Schulchronik von Pötzen
Schaumburger Pastoren grüßen ihre Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg.
in der Kernstadt und den Ortsteilen. - erscheint nach und nach
Der Oldendorfer ist im allgemeinen
schlicht und bieder, aber auch derb bis zur Grobheit. Mit stolzem Selbstbewußtsein nennt er sich einen Schaumburger und hängt mit einer Liebe an seinem vaterländischen Boden, die in der Fremde nicht selten das Heimweh erzeugt. Die meiste Volkstümlichkeit zeigt jedoch der nördliche Schaumburger … der sich in mancher Hinsicht von dem Bewohner des Weserthales unterscheidet. Er ist größer und kräftiger, als dieser, hat aber als Bewohner des Flachlandes dünnere Waden und meist Plattfüße. …
Wie im Weserthal der runde Hut als gewöhnliche Kopfbedeckung dient, so trägt der Landmann in der Gegend um Oldendorf eine gewaltig hohe und breite Pelzmütze …
Leider ist auch im Schaumburgischen der Genuß des Brandweins bis zu einer schrecklichen Höhe gestiegen.
(G. Landau, Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen, Kassel 1842, S. 346)
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